Todeszimmer: Thriller (German Edition) by Jeffery Deaver

Autor:Jeffery Deaver [Deaver, Jeffery]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-07-13T22:00:00+00:00

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Endlich ein Durchbruch: Sie kannten den wahren Namen des Schützen.

Das Überwachungsteam aus Captain Myers’ Special Services Division war dem Verdächtigen von der NIOS-Zentrale aus nach Hause gefolgt. Er war in Carroll Gardens aus der U-Bahn gestiegen und zu einem Haus gegangen, das Barry und Margaret Shales gehörte. Über die Führerscheinstelle hatten sie sich ein Foto von Shales besorgt. Es handelte sich eindeutig um denselben Mann, den Sachs an jenem Nachmittag verfolgt und mit ihrem Mobiltelefon fotografiert hatte.

Barry Shales war neununddreißig Jahre alt und ehemaliger Soldat – er war als Captain der Air Force aus dem Dienst ausgeschieden und mehrmals ausgezeichnet worden. Nun arbeitete er in ziviler Kleidung als »Nachrichtenspezialist« beim NIOS. Er und seine Frau – eine Lehrerin – hatten zwei Söhne im Grundschulalter. Shales engagierte sich in seiner presbyterianischen Gemeinde und gab ehrenamtlichen Nachhilfeunterricht an der Schule seiner Kinder.

Als Sachs diese Einzelheiten erfuhr, war sie beunruhigt. Die meisten der Täter, denen sie und Rhyme nachspürten, waren hartgesottene Verbrecher, Serientäter, Mafiabosse, Psychotiker, Terroristen. Nicht so bei diesem Fall. Shales war vermutlich ein fleißiger Staatsbediensteter sowie ein liebevoller Ehemann und Vater. Er tat nur seine Pflicht, auch wenn das beinhaltete, kaltblütig Terroristen zu erschießen. Mit seiner Festnahme und Verurteilung würden sie eine Familie zerstören. Metzger mochte den NIOS für die Umsetzung seiner wahnwitzigen Vorstellungen von Sicherheit eingespannt und einen Spezialisten für die Drecksarbeit benutzt haben. Aber Shales? Der hatte womöglich nur Befehle befolgt.

Trotzdem – auch wenn nicht er derjenige gewesen war, der Lydia Foster gefoltert und ermordet hatte, so gehörte er doch der Organisation an, die wahrscheinlich die Verantwortung dafür trug.

Sachs rief Lon Sellitto an und berichtete ihm von ihrer Entdeckung. Dann bat sie die Auskunftsabteilung, alles über Barry Shales auszugraben – vor allem, wo er sich am 9. Mai aufgehalten hatte, dem Tag des Anschlags, und was er dort getan hatte.

Das Festnetztelefon im Labor klingelte. Sachs sah die Kennung des Anrufers und drückte die Lautsprechertaste. »Fred.«

Sie machte sich keine Sorgen, dass Täter 516 auch diese Telefonleitung abhören könnte; Rodney Szarnek hatte ihnen ein Gerät geschickt, das er als »Wanzenfalle« bezeichnete und das feststellen konnte, ob jemand sie belauschte. Der Monitor zeigte an, das alles in Ordnung war.

»Amelia. Stimmt es, was ich gehört habe? Unser gemeinsamer Freund sonnt sich in der Karibik?«

Dellrays gespielte Verwunderung war so übertrieben, dass Sachs lächeln musste. Cooper ebenfalls. Nance Laurel nicht.

»Allerdings, Fred.«

»Wieso, oh, wieso führen meine Aufträge mich immer nur zu den schönsten Ferienorten der South Bronx oder den Sehenswürdigkeiten von Newark? Während Mr. Lincoln Rhyme sich auf Kosten der Stadt New York an einem Strand vergnügt. Wo ist da die Gerechtigkeit? Schlürft er diese Warmduscherdrinks mit Schirmchen und Plastikseepferdchen?«

»Ich glaube, er zahlt die Reise aus eigener Tasche, Fred. Und woher wissen Sie, dass man da unten Drinks mit Plastikseepferdchen bekommt?«

»Erwischt«, räumte der Agent ein. »Ich mag am liebsten die mit Kokosnuss. Also, wie läuft der Fall? Dieser Mord an der Dritten Avenue, hing der damit zusammen? Lydia Foster. Ich hab’s in den internen Mitteilungen gesehen.«

»Ich fürchte, ja. Wir glauben, jemand räumt auf, vermutlich auf Befehl von Metzger.

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